Jesus Christus Superstar – Petrus Geständnis – eine wahre Inspiration!

21. März 2022 Aus Von Erwin Traxler
Jesus Christus Superstar – Petrus Geständnis – eine wahre Inspiration!
Bildliche Eindrücke von diesem tollen Projekt - drücken sie auf das Bild!

Die Geschichte aller Geschichten, die Passion Jesu Christi, ist in sämtlichen Epochen mit unterschiedlichsten Ausdrucksmitteln seit 2000 Jahren Gegenstand aller Kunstformen. Und eine, in ihrer Art wohl unvergleichliche, ist nun in der Pfarre Rodaun erklungen:

Die Rock-Oper „Jesus Christ Superstar“.

Die Rahmenbedingungen für die Mitwirkenden aus unterschiedlichen Pfarren waren dabei äußerst schwierig: Da gab es die täglichen PCR-Tests, begleitet von zeitnahen Anti-Gentest insb. nach Ausfall einer coronaerkrankten Altistin. Da gab es den, für die Premiere nicht rechtzeitig erreichten erforderlichen CT-Wert des Cajaphas. Da gab es den plötzlichen Ausfall eines Babysitters und dann zum Schluss noch der größte Rückschlag: Der Verlust der Singstimme des Judas aufgrund einer grippalen Infektion. Und das am Tag vor der Generalprobe! Es stand auf des Messers Schneide…

Doch zur Premiere konnte ein Chorsänger mit passender Stimmlage die Partie des Cajaphas übernehmen und ab Samstag war dann der CT-Wert der „Erstbesetzung“ zum Glück wieder hoch genug. Die äußerst texreiche und extrem hohe Partie des Judas übernahm quasi innerhalb von Stunden der Apostel Simon, und dessen Tochter, die kleine Clara, die auch die Tochter unserer Pianistin ist, war eben babysitterlos immer live mit dabei und von dem, was sie da erlebte auch noch sichtlich schwer beeindruckt. Ihr begeistertes Lächeln half sogar manch dunkle, angespannte Momente der Proben zu erhellen.

Zusammenhalt, Selbstdisziplin, Flexibilität und Glück waren anlässlich dieser Aufführung so geballt erforderlich wie noch nie zuvor. Seit 10 Jahren findet nun schon diese Performance in vielen Kirchen und Pfarrzentren Wiens statt. Die meisten Mitwirkenden waren damals Teenager und haben mittlerweile zum Teil nun Ehepartner, Familien, andere, entfernte Wohnorte und oft sehr fordernde Berufe. Trotzdem hatte diese unsere letzte Vorstellung stattfinden dürfen, wofür wir sehr dankbar sind. Und die kleine Clara hat vielleicht etwas davon mitgenommen, von dessen möglicher positiver Prägung wir alle nur ahnen können. Der gesamte Reinerlös dieser drei Abende geht jedenfalls neben dem Obdachlosenheim „Die Gruft“ in diesem Sinn geradezu symbolisch auch an das Mutter-Kind-Haus der Caritas. Auf dass es auch anderen „Claras“ ein Stück weit mehr beschieden sein möge, etwas Schönes zu erleben.

(Michael Wurstbauer)

Sei der Erste / Seien Sie der/die Erste, die den Beitrag teilt!