Sehnsucht

12. Dezember 2017 Aus Von Tom Kruczynski
Sehnsucht

Sabine KrellEin Blick, ein Wort, eine EINZIGE Berührung, kann dich von einem Mo­ment auf den anderen so in den Bann ziehen, dass du an nichts anderes mehr zu denken vermagst, als an diesen einzigen Moment, wo du dieses Gefühl wieder spürst.
Am deutlichsten spürt man es in der Liebe, wenn man dem Menschen begegnet, von dem man glaubt, sich in ihm wieder zu finden. Nichts anderes zählt mehr als der Wunsch nach einem Wiedersehen, nichts ist süßer als das Sehnen nach dem Anderen, nie fühlt man sich stärker und doch zugleich oft so hilflos einer Situation ausgeliefert. Sehnsucht ist ein Gefühl und ein Motor.
In der Musik spüre ich das oft ganz stark, umnittelbar und ohne Vorwarnung — plötzlich berührt eine Passage mein Herz so tief, dass ich an mich halten muss, um nicht laut aufzuschluchzen vor lauter Glückseligkeit und gleichzeitiger tiefster Traurigkeit.
Es ist ein so starkes Gefühl, dass ich mir in meiner Naivität einen Tagtraum gestatte, in dem die ganze Welt von schönen Liedern beschallt wird und Böses keinen Platz hat. Nachdem die Welt aber leider nicht so ist, hab ich mir — für meinen Seelen­frieden — meinen Sehnsuchtsplatz erschaffen. Nirgendwo fühle ich mich so sicher, gut verankert, geliebt und gut aufgehoben, als in meinen vier Wänden — eingerichtet und ausgestattet mit Dingen, die mir lieb und wichtig sind und deren Anschaffung mich oft wochenlang beschäftigt und das Suchen danach mich manchmal den letzten Nerv gekostet hat — doch insgesamt ist es für mich der Platz geworden, der MEINE Sehnsucht nach einem Zuhause erfüllt.
Doch leer wäre es — ohne die Menschen — in denen mein Sein seinen Wider­hall, seine Aufgabe und seine Erfüllung findet! Denn ich glaube, jeder Mensch sehnt sich am meisten nach „angenommen werden“. Da aber haben wir Christen das schönste Geschenk von Gott erhalten, denn wir WISSEN, dass Gott uns genauso liebt, wie wir sind!

Sabine Krell

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