31. Sonntag im Jahreskreis A
4. November 2017Hinführung zur ersten Lesung Mal 1,14-2.2.8-10

Prälat Johann Koller
Die Priester im Tempel versagen schwer. UND JETZT ERGEHT AN EUCH DIESER BESCHLUSS, IHR PRIESTER! WENN IHR NICHT HÖRT UND WENN IHR NICHT VON HERZEN GEWILLT SEID, MEINEM NAMEN EHRE ZU GEBEN, SPRICHT JHWH DER HEERSCHAREN, DANN SENDE ICH MEINEN FLUCH GEGEN EUCH. ICH VERFLUCHE EURE SEGENSGABEN. JA, ICH VERFLUCHE SIE, WEIL IHR NICHT VON HERZEN GEWILLT SEID – die Priester suchen ihr eigenes Wohlergehen, achten nicht die Tora, nicht die Ehre Gottes, sind im Gottesdienst ihrem Auftrag untreu, missbrauchen ihr Amt, schaden dem Volk, erleben nicht Segen, sondern Fluch.
DENN IHR HABT EUCH ABGEWENDET VOM WEG. IHR HABT VIELE ZU FALL GEBRACHT DURCH EURE BELEHRUNG. IHR HABT DEN BUND MIT DEN LEVITEN VERDORBEN, SPRICHT JHWH DER HEERSCHAREN. DARUM AUCH ICH: ICH MACHE EUCH ZU VERACHTETEN UND ERNIEDRIGTEN VOR DEM GANZEN VOLK. SO, WIE AUCH IHR NICHT AUF MEINE WEGE ACHTET UND AUF DAS ANSEHEN DER PERSON SCHAUT BEI DER BELEHRUNG – die Priester sind aus dem Stamm Levi. Sie verraten ihren Dienst, „verderben“ den „Bund“, reden den Leuten nach dem Mund, kapitulieren vor den Vornehmen, verlieren daher im Volk rasch alle Achtung.
Nun ein dringender Aufruf zum Neubeginn an das Volk, das auch schuldig geworden ist. IST ETWA NICHT EINER DER VATER FÜR UNS ALLE? HAT ETWA NICHT DER EINE GOTT UNS GESCHAFFEN? WARUM HANDELT IHR TÜCKISCH? EIN BRUDER GEGEN DEN ANDEREN BRUDER, UM DEN BUND UNSERER VÄTER ZU ENTWEIHEN – Korruption und Rücksichtslosigkeit gegeneinander, Chaos in ehelichen Verhältnissen, Auflösung der Familien, Niedergang des Glaubenslebens.


Predigt:
Lasst uns die Pharisäer nicht vorschnell als Heuchler abstempeln. Denn durch Etikettieren und Verurteilen der von Jesus angeprangerten Verhaltensweisen haben sie sich auch in 2.000 Jahren Kirchengeschichte nicht ausmerzen lassen.